Interpellation Kantonsregierungen I

Die Plattform für eine sozial nachhaltige Landwirtschaft hat sich entschieden, alle Kantonsregierungen anzuschreiben mit der Aufforderungen sich den Arbeitsbedingungen der LandarbeiterInnen anzunehmen und die Normalarbeitsverträge zu verbessern.

 Auszug :

 " Wir wünschen es, was die Arbeitszeiten anbetrifft, dass Sie Beispiel an den Kanton Genf nehmen welcher 2013 die Arbeitszeit auf 45 Wochenstunden im Jahresdurchschnitt reduziert hat. Diese Arbeitszeit-reduzierung wurde von Bundesgericht am 10. Juli 2013 (4C_2/2013) gutgeheissen weil sie das Ziel verfolge, die Gesundheit der ArbeiterInnen zu schützen „welche eine physisch anstrengende Arbeit verrichten“. Was die Entlohnung betrifft, wünschen wir, dass Sie einen verbindlichen Mindestlohn von monatlich 3‘500.- festlegen.

 Wir ersuchen deshalb Ihre Regierung, alles zu unternehmen, um

 -       auf kantonaler Ebene:

 ·           den geltenden kantonalen Normalarbeitsvertrag zu verbessern und insbesondere die Mindestlöhne aufzuwerten und die Arbeitszeit auf einen Jahresdurchschnitt von 45 Wochenstunden zu reduzieren.

 -       auf Bundesebene:

 ·         den Bundesrat aufzufordern, in der Landwirtschaft einen verbindlichen nationalen Mindestlohn von 3‘500.- einzuführen;

·         den Bundesrat aufzufordern, einen nationalen Normalarbeitsvertrag für die Beschäftigten in der Landwirtschaft zu erlassen, nach dem Muster des Normalarbeitsvertrags für die Landwirtschaft des Kantons Genf; 

·         für die Unterstellung der Landarbeit unter das Arbeitsgesetz einzutreten.

 Abschliessend möchten wir festhalten, dass wir die Schwierigkeiten der landwirtschaftlichen Produktion durchaus kennen. Wir möchten aber mit diesem Schreiben konstruktive Lösungen mit allen Beteiligten vorantreiben. Wir stehen zu Ihrer Verfügung, Schritte zu unternehmen um die Arbeitsbedingungen der LandarbeiterInnen nachhaltig verbessern. Und wir zählen dabei auf Ihre Unterstützung und Ihren Willen, Verbesserungen der Arbeitsbedingungen der LandarbeiterInnen, welche wie bereits geschildert mit prekären und anstrengenden Arbeitsverhältnisse konfrontiert sind, festzulegen."

Bundesrat Johann Schneider-Ammann WBF wurde ebenfalls angeschrieben.

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